Wir haben uns eine kleine Aktion überlegt! Wir möchten gerne mit euch und unseren Autoren eine Geschichte schreiben. Den Anfang stellen wir, ihr entscheidet, mit welcher Figur es weitergeht. Na, klingt gut? Dann mal los!
Ausgangssituation:
Ein heißer Nachmittag. Eine Großstadt, die vor Leben nur so summte.
Mitten in einer dieser Hochhausschluchten, verborgen zwischen einem Schmuckgeschäft, einem Schuhladen und auf der anderen Straßenseite einem angesagten Klamottenshop, lag das „Book Bistro“. Ein kleines, aber feines Bistro, in dem es neben leckerem Essen auch Bücher gab. Geschichten, die nicht in den großen Warenkaufhäusern zu finden waren. Geschichten, die schon das eine oder andere Leben verändert hatten.
Das „Book Bistro“ hatte für jede Person Platz. Ob für den gehetzten Geschäftsmann oder den verträumten Musiker, hier fanden sie alle Zeit für sich, für Kaffee und für ein gutes Buch. Die Wände des Bistros waren mit Holz verkleidet und übersät mit Bildern. Schnappschüssen aus den Leben der Personen, die Zeit in diesem Bistro verbracht hatten. Neun runde Tische standen verteilt vor der gläsernen Theke, auf jedem eine kleine Vase mit einer frischen Blume.
An diesem heißen Nachmittag, an dem unsere Geschichte begann, befanden sich genau fünf Personen im Bistro. Natürlich neben der Besitzerin, Getrud von Mühlstein (von allen nur Gerd genannt), die höchstselbst ihre Kundeninnen und Kunden bediente. Gratis zu jeder Bestellung gab es einen Ratschlag und ein Buchtipp.
Direkt am Schaufenster saß Jasmin. Jung, hübsch, total vertieft in „Die unendliche Geschichte“. Das Glas Tee (grün, ohne Zitrone) vor ihr war noch voll, aber mittlerweile kalt. Sie blickte nie auf, wenn jemand grüßend das Bistro betrat.
Mitten in dem Raum saß Georg, ein Bauarbeiter von der großen Baustelle an der Hauptstraße. Pünktlich um zwölf betrat er den Laden, bestellte einen Milchkaffee und las einen Gedichte-Band. Den Keks ließ er immer auf dem Teller liegen.
An einem der Außentische saß Nina. Sie trug wie jeden Tag keine Schuhe, trank ein Glas Wasser und einen Kakao. Heute klimperten außerdem viele bunte Armreifen immer dann, wenn sie eine Seite der Biografie von Michelle Obama umblätterte.
An dem anderen Außentisch hockte mit den Füßen auf der Sitzfläche Bernadette. Sie rührte gedankenverloren in ihrem großen, schwarzen Kaffee, in den sie drei Päckchen Zucker gekippt hatte. Ihre Aktentasche lag auf dem leeren Sitz neben ihr, die Hackenschuhe hatte sie unter den Tisch gekickt. Ihre Smartwatch leuchtete ununterbrochen auf, während sie in der Geschichte von Tom Saywer versank. Zum fünften Mal.
Ganz zum Schluss, ganz hinten im Laden, an dem Tisch, der am schlechtesten Beleuchtet, aber am schnellsten von Gerd zu erreichen war, saß Ferdinand. Sein rechtes Hosenbein war zerrissen, der Pullover voll Schmutz der Straße. Sein verfilzter Bart hing fast bis auf den Tisch, die dreckigen Fingernägel klopften in einem steten Rhythmus auf den Tisch. Vor ihm dampfte, neben einem unberührten Glas Rotwein, ein Latte Macchiato mit Haselnussaroma. Der Teller mit dem Sandwich war leer. Bevor er eine Seite von „Stolz und Vorurteil“ umblätterte, schoss sein Blick durch das Bistro.
Mit wem startet unsere Geschichte?